Männer I: Schweres Stück Arbeit beim Kellerduell

Vergangenen Samstag konnte man einen wichtigen Sieg im Kellerduell gegen die SG Rechtenbach einfahren. Die Ausgangssituation war ungewöhnlich, denn erstmals diese Saison sah man sich selbst in der Favoritenrolle, was mit Blick auf das Hinspiel, in dem man auf nur schwer vorstellbare Weise die Führung in letzter Minute verspielte, vielleicht etwas zu leichtsinnig war. Von einer Favoritenrolle war jedenfalls nach Anpfiff keine Spur mehr zu erkennen. Die Gastgeber, die mit einem Sieg zumindest noch die Chance aufrechterhalten konnten, die rote Laterne zum Saisonende abzugeben, waren dementsprechend motiviert und kauften uns zumindest in diesem Punkt anfangs den Schneid ab. Nach zehn Minuten musste Coach Julius Heisiph im Angesicht des Rückstands die erste Auszeit nehmen. Nach weiteren fünf Minuten kam Torwart Philipp Becker in die Partie, der unmittelbar mit drei vereitelten Großchancen dafür sorgte, dass Rechtenbach sich nicht weiter absetzen und vor heimischem Publikum in einen Rausch spielen konnte.  Jedwedes Momentum, das beide Mannschaften gehabt haben könnten, wurde allerdings kurz danach im Keim erstickt. Nach einem geblockten Wurf im eigenen Angriff streckte Kreisläufer Joscha Violka die Hand in die Luft. Was für alle Anwesenden in der Halle erst kaum zu erkennen, beim genauen Hinsehen aber mehr als deutlich war: glatter Durchbruch des kleinen Fingers. Die Ursache: friendly fire, Joscha blockte ungewollt den Wurf des eigenen Spielers. Wie nonchalant Joscha die Situation allerdings moderiert hat, obwohl sein Finger so aussah, als wäre ihm ein zusätzliches Gelenk gewachsen, verdient dabei größten Respekt und trug unweigerlich dazu bei, dass beide Mannschaften das Spiel nach dem Schock fortsetzen konnten. Vielleicht war dies auch eine Art Weckruf für die Mannschaft, denn spätestens jetzt war jedem klar, dass man sich hier nicht mit einer halbgaren Leistung aus der Affäre ziehen durfte.  Kreisläufer Marvin Hutzfeld war nun in Halbzeit zwei gefragt und leitete prompt mit dem ersten Treffer eine starke zweite Hälfte ein, in welcher man langsam, aber sicher die Oberhand gewinnen konnte. Als Rechtenbach sechs Minuten vor Schluss den Rückstand auf drei Tore verkürzte und man eine Zeitstrafe hinnehmen musste, schien die Partie nochmal spannend zu werden, aber man hatte seine Lektionen aus dem Hinspiel gelernt und konnte den Sack diesmal rechtzeitig zumachen. Das Endergebnis von 21:28 sieht dabei zwar zufriedenstellend aus, spiegelt aber nicht unbedingt wider, was für ein Kraftakt das Spiel über weite Strecken war.  Mit dem Sieg und den Ergebnissen im Parallelspiel lässt sich, obwohl noch drei Partien zu spielen sind, nun auch rechnerisch nichts mehr an der Tabellensituation ändern. Platz 13 wird es werden, womit man den Abstieg nicht mehr in der eigenen Hand hat, sich aber die Chance erhalten hat, in einer potenziell stattfindenden Relegation antreten zu können.