Hätte der Schiedsrichter zwischenzeitlich vergessen, dass er ein Spiel der Aktiven und nicht der D-Jugend pfeift, hätte man sich nach 40 Minuten mit einem leistungsgerechten Unentschieden trennen können. Das Handball aber kein Wunschkonzert ist und am Ende nur zählt was nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel steht, wurde der HSG Fernwald am Wochenende schmerzhaft bewusst.Dabei fing alles so gut an. Unbeeindruckt von der Tabellenkonstellation, erwischte man den Erstplatzierten aus Linden auf dem falschen Fuß und erspielte sich schnell einen Vorsprung von fünf Toren. Der Ball lief gut durch die eigenen Reihen, besonders Rückraumschütze Tobias Erb zeigte sich Treffsicher und hinten konnte Philipp Becker im Tor einige schwierige Dinger entschärfen. Zu Torerfolgen kamen die Hausherren in dieser Phase des Spiels nur aus dem Rückraum, jedoch zeichnete sich hier schon ab, was Fernwald noch zum Verhängnis werden sollte. Wann immer die Lindener mit Tempo auf die Abwehr zu kamen, entstanden Probleme. Nach dem anfänglichen Fehlstart schüttelte sich Linden einmal und der Rest der Halbzeit war ein kompetitiver Schlagabtausch, aus dem man mit einer zwei Tore Führung in die Halbzeit gehen konnte. Den Anpfiff der zweiten Hälfte erlebten dann nur sechs Fernwälder auf dem Feld, wegen einer Zwei-Minuten Strafe. Zwar konnte man den Anfang noch ausgeglichen gestalten, doch Linden fand immer besser ins Spiel und so war der Vorsprung in der 40. Minute dahin. Dass einem das Spiel anschließend so dermaßen aus den Händen gleitet, dass man den Rest der Spielzeit mit 15:2 verliert, ist zum einen einer fehlenden Stringenz im Angriff, wobei sich technische Fehler mit Lustwürfen abwechselten, und zum anderen der Stärke des Tabellenführers geschuldet, die diese Fehler konsequent bestraften. Ein ums andere Mal stießen die Lindener mit schnellen Schritten auf die noch unsortierte Abwehr zu und wenn man sie überhaupt zu fassen bekam, dann meist zu spät was in fünf Zeitstrafen in der zweiten Hälfte resultierte. Als Folge boten sich naturgemäß mehr Räume für die Lindener, die häufig über die Außen auflösten und damit auch sehr erfolgreich waren.Leider überschattet das Endergebnis die eigene Leistung, denn die war über einen langen Teil des Spiels durchaus lobenswert. Die Packung, welche es am Ende geworden ist, fiel dabei wahrscheinlich etwas zu hoch aus, doch Linden zeigte besonders in der zweiten Hälfte auch, dass sie nicht ohne Grund Tabellenführer sind.Eine Chance auf den nächsten Sieg bietet sich derweil kommenden Samstag daheim in der Fernwaldhalle, wenn es um 17 Uhr gegen die HSG Eibelshausen/Ewersbach geht.
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